Dienerin Gottes
Schwester M. Dulcissima Hoffmann
Gedanken

 

Freude an der Eucharistie

       Versuchungen und Angst vor dem bösen Feinde und vor Menschen quälten mich, aber der Beichtvater hatte es mir befohlen, ganz ruhig zu sein. So bin ich ruhig. Eigenartig bin ich beschützt worden durch das Weihwasser und das hl. Kreuzzeichen, so daß niemand etwas davon merkte. Große Schwierigkeiten und Kampf mit den Eltern wegen meines zurückgezogenen Benehmens hatte ich zu bestehen. Das Verlangen nach dem Tabernakel und nach der hl. Kommunion beherrschte mich ganz. Und wieder hatte ich große Schwierigkeiten (wegen meines Wunsches zu kommunizieren) eineinhalb Jahre lang.

       Im Kommunionunterricht war ich die letzte Zeit wohl stiII, aber in meinen Gedanken woanders, bei Jesus, so daß ich ganz überhörte, wie man sich nach der hl. Kommunion zu verhalten hat.

       Endlich nahte der Tag meiner ersten hl. Kommunion, 5. Mai 1921. Da meine Mutter wegen der schweren Arbeit so müde und elend war, gab sie mir Geld und sagte: "Geh und kauf dir weißes Zeug zum Kommunionkleide!" Ich ging ins Kaufgeschäft und verlangte weißen Stoff. Da ich ziemlich klein war und mich unter den großen Leuten verlor, sah man mich groß an mit dem Bemerken: "Wo ist deine Mutter?" Man dachte, ich hätte das Geld irgendwo genommen. Ich ließ mich nicht abfertigen, weinte laut und sagte: "Wenn morgen (Sonntag) bei euch nicht zu ist, komme ich mit meiner Mutter".

       Alle Kinder waren bereits aus der Kirche gegangen, und ich kniete noch allein da. Doch die Mutter kam und fragte: "Warum kommst du nicht mit den anderen heraus? Wir alle warten auf dich". Ich wußte nicht, was ich sagen sollte, und freute mich nur. Am nächsten Tag fragte ich die Mutter doch ganz vorsichtig: "Was machst du nach der Kommunion mit der hl. Hostie? Jesus ist ja schon im Herzen?" Die Mutter entgegnete: "Mädel, daß du dumm bist, weiß ich; daß du aber so dumm bist und nicht weißt, daß man Jesus in der hl. Hostie herunterschluckt, das wußte ich nicht."

       Ich habe vieles im Leben nicht verstanden und bin durch viele große Versuchungen leichter hinweggekommen, ohne daß ich etwas wußte, was es für Folgen haben könnte.

       Wenn ich nicht die hl. Theresia (vom Kinde Jesu) gehabt hätte, die mich belehrte und ermahnte, dann wäre ich heute wohl nicht im Kloster.

 

 

 


Dienerin Gottes Schwester M. Dulcissima Hoffmann - Gedanken
  • Es war ein fröhliches Zusammensein
  • Freude an der Eucharistie
  • Gehen wir oft zur Krippe
  • Zu den Füßen des Erlösers
  • Österliche Freude des Erkennens
  • StiII vor der Eucharistie
  • Heilig sein
  • Die Welt ist für uns eine Brücke
  • Frohen Herzens zu Jesus gehen
  • Jesus im Herzen tragen
  • Nimm das Opfer an, Maria
  • <<